Cidade da Crianca dankt den Sternsingern für ihre Hilfe
Das Kinderdorf „Cidade da Crianca“ war eins der ersten Projekte, das Pater Beda in Brasilien unterstützt hat. Die Gemeinden in Hemer und viele ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer in der Region kennen und fördern diese Institution daher seit vielen Jahren. Auch die Sternsinger in der Gemeinde Hemer begünstigen das Kinderdorf. In diesem Jahr kam die stolze Summe von 27.317,78 Euro zusammen.
„Vielen Dank an alle Kinder und Jugendlichen, die sich für ihre Freundinnen und Freunde in Brasilien auf den Weg machen, um den Segen in die Häuser zu bringen,“ sagt Ronaldo, Leiter der Organisation Cidade da Crianca in Simoes Filho in der Nähe der Küstenstadt Salvador de Bahia. Im letzten Jahr ist mit dem Umzug eines Unternehmens die Unterstützung einer großen Stiftung weggefallen und die zuverlässige Unterstützung aus Hemer daher besonders wichtig. „Nur dank der langjährigen Hilfe all dieser Menschen, konnte das Cidade da Crianca zu dem werden, was es heute ist. Ein Ort an dem Kinder lernen Perspektiven zu entwickeln und Träume zu haben. Unsere vielfältigen Angebote ermöglichen den Kindern ihre Fähigkeiten zu entdecken und Ziele zu setzen. Sie wissen, wofür sie lernen und was sie damit erreichen möchten. Das motiviert sie sehr.“
Das Cidade da Crianca “Kinderdorf“ liegt im Nordosten Brasiliens. Die Region ist von Armut, Gewalt und Drogenkriminalität geprägt. Die Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ist groß. Im Jahr 2023 starben in Brasilien fast 14 Kinder und Jugendliche pro Tag durch Gewalt- die Dunkelziffer wird als weitaus höher eingeschätzt. Täglich werden knapp 40 Kinder und Jugendliche vergewaltigt. Armut und Hunger vor allem Nordosten sind weit verbreitet. Wie schafft man es Kindern in dieser Lebenswelt zu vermitteln, dass sie alles werden können? Dass sie stark sind und Rechte haben?
Die Cidade da Crianca ist ein Ort, der das schafft. Ein sicherer Zufluchtsort, mit verschiedenen Angeboten zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit und der Freiheit ihre Stärken und Fähigkeiten zu entdecken. All das mit der festen Überzeugung, dass Bildung eine Schlüsselrolle zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen darstellt. So gibt es beispielsweise Kurse, die Jugendliche für die Aufnahmeprüfung auf eine öffentliche Hochschule vorbereiten. Marina ist eine der Teilnehmerinnen. Sie ist 15 Jahre alt und über den Ballettkurs zu der Institution gekommen. Im letzten Jahr hat sie sich dann entschieden an den Angeboten zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung der IFBA teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine öffentliche Hochschule. Der Großteil der Universitäten und Schulen in Brasilien ist privat und somit für den Großteil der Bevölkerung unbezahlbar. Die Plätze an öffentlichen Hochschulen sind begehrt und eine gute Vorbereitung für die Aufnahmeprüfungen umso wichtiger. Vom Vorbereitungskurs haben 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Zusage erhalten, das ist fast die Hälfte der Gruppe und ein toller Erfolg. „Im Kurs wurde uns bei allen Fragen und Herausforderungen geholfen, sie unterstützten uns dranzubleiben und jetzt bin ich meinen Zielen ein Schritt näher,“ berichtet Marina zufrieden.
Auch Melissa besucht die Cidade da Crianca. „Durch das Lernen öffnen sich viele Türen. Und wenn sich eine schließt, versuche ich es noch einmal,“ so beschreibt die 11-Jährige ihre Erfahrungen. Von welcher Welt träumt ein Mädchen in diesem Alter? „Von einer Welt in Freiheit, in der wir stolz sind, wer wir sind. Von Mädchen, die den Kopf nicht hängen lassen – denn in der Vergangenheit haben wir viel gelitten aber heute haben wir Rechte. Wir sollten unseren Träumen folgen.“
Es gibt viele solcher kleinen Lebensgeschichten, die zeigen was die Institution vor Ort bewirkt. Benachteiligte Gruppen haben es schwer aus den alten Strukturen zu brechen und Kindern und Jugendlichen fehlen oft Perspektiven. In der Gemeinschaft erfahren sie, Sicherheit und Selbstwirksamkeit. Sie lernen Menschen wie Raimundo kennen, der selbst als Jugendlicher an den Angeboten teilgenommen hat und sie in ihrem Lebensweg bestärkt. „Mit vier Jahren wurde ich von meiner Familie in einer Einrichtung abgegeben. Alles, was ich bin, verdanke ich dem Cidade da Crianca. Ich begann zu träumen, Ideen zu haben, wer und was ich einmal sein möchte. Das Lernen hat dann auf einmal Sinn gemacht und heute bin ich stolz auf mein Leben,“ sagt der Familienvater, der als Kind nie eine echte Familie hatte.
In der Cidade da Crianca wird für Kinderrechte gekämpft und Kinder und Jugendliche gestärkt, Träumen zu folgen und Perspektiven zu sehen. Denn all diese Kinder und Jugendliche haben nicht nur Ziele für sich persönlich, sondern auch Wünsche für die Welt und die Gesellschaft, in der sie leben. Sie nehmen ihre Rechte war und engagieren sich für eine gerechtere Gesellschaft. Pater Beda sagte einmal: „Man muss den Menschen nicht Häuser schenken, sondern Baumaterial. Was sie selbst gemeinsam geschaffen haben, das hat mehr Wert!“ Ein herzliches Dankeschön, an alle Spenderinnen und Spender, alle Sternsingerinnen und Sternsinger und all die Ehrenamtlichen, die sich schon so lange dafür einsetzen, dass Kinder ihre Zukunft bauen dürfen.
Wer die Sternsinger verpasst hat oder einfach spenden möchte kann das natürlich jederzeit nachholen: Aktionskreis Pater Beda, IBAN: DE51400602650022444200, VWZ: „Träume- Cidade da Crianca“ tun.
Aktionskreis Pater Beda für Entwicklungsarbeit e.V. -Kloster Bardel- Klosterstr. 11 48455 Bad Bentheim Festnetz: 05924-8090710 I Mobil: 0157-85582840
www.pater-beda.de<http://www.pater-beda.de/> Spendenkonto: Name: Aktionskreis Pater Beda bei: Darlehnskasse Münster IBAN: DE51 4006 0265 0022 4442 00