Feierliche Salbung unter dem Regenschirm

Allerdings ist an den drei Terminen am Samstagabend und am Sonntag einiges auch anders für die insgesamt 62 Firmlinge der Pfarrei St. Vitus. Vor allem die Vorbereitung auf die Bekräftigung des Glaubens war nur unter den Bedingungen der Corona-Pandemie möglich.
– In schwierigen Zeiten die Frage nach Gott gestellt –
Die Feier zur Firmung findet draußen am Vitus-Denkmal statt, der Himmel ist grau, für eine kurze Zeit fällt Nieselregen auf die Gläubigen.
Ordner in gelben Westen stehen am Eingang und verteilen die Texte zur Feier. Die Firmlinge und ihre Paten tragen blaue OP- oder
weiße FFP2-Masken – auch der Weihbischof, als er durch die Reihen geht und die Hand auflegt.
Auch in der Begrüßung des Weihbischofs der Firmbewerber wird auf die besondere Situation verwiesen.
„Wir haben uns sehr unterschiedlich – aber intensiver als sonst – mit unserem Glauben und der Frage nach Gott beschäftigt“, sagt Katharina Holtewert auch in Vertretung der anderen Firmbewerber. In schwierigen Zeiten habe man sich die Frage nach Gott gestellt.
„Die Schlagzeilen in den Medien über die Kirche haben es uns nicht leichter gemacht, Antworten zu finden. Dennoch hoffen und vertrauen wir unserem Gott, dass er unseren Lebensweg begleiten und uns mit seinem heiligen Geist beschenken will“, so die Begrüßungsworte der
Firmbewerber.
Durch die Corona-Pandemie ist die Vorbereitung anders abgelaufen. Da Präsenzveranstaltungen in vielen Fällen nicht möglich waren,
hat die Gemeinde meist digitale Wege gesucht. Einzelgespräche mit Priestern erfolgten über Videokonferenzen. Regelmäßig gab es per EMail Gedankenanstöße, wie es Gemeindereferentund Ansprechpartner für die Firmbewerber Hermann-Josef Stracke erklärt.
Eine wichtige Rolle haben auch die Glaubenszeugen aus der Gemeinde oder der Verwandtschaft des Firmbewerbers gespielt. Mit ihnen konnten sich die Firmbewerber über die wichtigen Fragen austauschen, die in der Beschäftigung mit dem eigenen Glauben zur Diskussion standen.
Begonnen haben die Firmvorbereitungen im September 2020. Die Firmung wird alle zwei Jahre gespendet.
– Gut vorbereitet trotz fehlendem Austausch –
Insgesamt sahen sich die Firmbewerber trotz der Einschränkungen der Pandemie gut auf die Firmungvorbereitet, worauf eine kleine Umfrage unter den Firmlingen am Sonntagmorgen hinweist.
„Es war gut organisiert und relativ entspannt“, sagt zum Beispiel der 15-jährige Manuel Ganzer.
„Gut zurecht gekommen“ ist auch die 15-jährige Liliana Welzel. „Die Firmvorbereitung war natürlich durch die Pandemie nicht optimal. Wir haben aber das Beste daraus gemacht“, sagt die Firmbewerberin.
„Man hat schon gemerkt, dass der Austausch gefehlt hat“, sagt die 21-jährige Firmbewerberin Desirée Massaro. Sie hat sich im gleichen
Jahr wie ihr Bruder Angelo André Massaro (19) auf die Firmung vorbereitet und hatte so auch jemanden im eigenen Haushalt, mit dem
sie über den Vorgang sprechen konnte. Insgesamt betrachtet sie den Weg zur Firmung als „gut organisiert“. Ihr Bruder hätte zwar auch
regelmäßige Präsenz-Termine bei der Firmung besser gefunden, sagt aber auch: „Das ist etwas entspannter abgelaufen.“
Weihbischof Matthias König legt die Hand auf die Stirn der Firmlinge und salbt sie mit Chrisam. Die Vorbereitung auf die Firmung war in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie eingeschränkt.
Text: HENDRIK SCHULZE ZUMHÜLSEN IKZ-Redaktion Hemer
Fotos: HERMANN-JOSEF STRACKE